Kirche Aawangen

Die Evangelische Michaelskirche Aawangen befindet sich in der Dorfstrasse in Aawangen.

Aawangen: Oninwanc - Wangen/Wiesen des Ono, das O noch erhalten auf einer Grabplatte in der Aussenwand der Kirche (Grab des Dekans Huber, gest. 1742) 

Wie alt ist diese Kirche?

Eine Antwort ist nicht möglich.
Bereits 839 wird eine Kirche in der Ortschaft Oniwanc erwähnt (Urkunde St. Galler Kloster), aber das ist nicht diese. Ebensowenig ein urkundlich erwähnter Kirchenbau im Jahr 1247.

Wie entstand die jetzige Kirche?

Die heutige Kirche geht in Teilen zurück auf einen vorreformatorischen Bau (Wappenscheibe 1513, jetzt im Landesmuseum) - Hauptschiff und gotische Spitzbogenfenster der Südseite

1659 Erweiterung nach Osten statt nach Westen: dreiseitig abgeflachter Chor, Nordwand wird neu erbaut (Imitation der Spitzbogenfenster) 

1851 und 1877 Renovationen der Kirche mit Anbringung von allerlei Zierrat, Holzblenden usw.

Das heutige Aussehen verdanken wir dieser Renovation und der grossen Renovation von 1959, die unter grosser Kraftanstrengung der Kirchgemeinde erfolgte.

Orgel

bis 1925 gab es keine Orgel

1925-1959 Harmonium

1959-1992 kleine gebrauchte Orgel (Firma Metzler, Dietikon)

1992 heutige Orgel der Firma Orgelbau Ferdinand Stemmer, Zumikon (2 Manuale)

Kleine Begebenheiten aus der Geschichte der Kirche

1529 reformiert, seitdem keine Rekatholisierung trotz Bemühungen des Kreuzlinger Abtes

1847 Gant in der Kirche zwecks Versteigerung/„Verpachtung“ der Sitzplätze

1879/80 Neues Geläut: drei Glocken statt einer, die jetzt im Schulhaus Häuslenen hängt: Silvester stürzt diese herab und verletzt zwei Männer ziemlich schwer

1910 Aadorf und Aawangen werden in Personalunion geführt. Weil Bankrott einer Aadorfer Bank die finanzielle Grundlage für die Pfarrbesoldung zerstört

1959 grosse Renovation des Innenraumes, Rückführung auf die gotische Schlichtheit: grosser Erfolg der Aawanger ,,Frauenpower“: Ein Bazar bringt statt der erhofften 9000 Franken für eine neue Orgel 30 500 Franken zusammen.

1967 Zusammenschluss der Gemeinden Aadorf und Aawangen

1974 Sanierung des Turmes statt Abschaffung des Geläuts und Installierung von Tonband­-Glocken

Glocken

1590 Peter Füssli (Zürich) giesst eine Glocke 

1770 Ersatz der alten Glocke

1879/80 Glockengiesser Keller (Unterstrass, Zürich) giesst drei Glocken für Aawangen. Die Vorgängerin wird künftig als Schulglocke von Häuslenen eingesetzt. (Die Schule war 1833 von Aawangen [seit 1805] nach Häuslenen verlegt worden.)

Die damals installierten Glocken haben eine „bewegte Geschichte“. Die Aufhängung hält die Belastung nicht aus. Beim Silvesterläuten 1879/80 stürzt die grosse Glocke herunter und verletzt zwei Personen (Leutnant Ammann und Heinrich Müller).

1970er Kirchenvorsteherschaft ist durch Schwankungen des Glockenturms bei Vollgeläute zum Handeln gezwungen: Entweder Ersatz der Glocken durch ein Tonband oder Renovierung des Turmes. Eine Hörprobe soll die Entscheidung bringen: Die Kommission lauscht aussen dem Tonband-Geläut. Dann weist sie den Mesmer an, die Glocken in Betrieb zu setzen. Der große Trichterlautsprecher, provisorisch installiert, wird bei diesem Probeläuten von einer der schwingenden Glocken völlig demoliert. Die Entscheidung der Kirchgemeinde: Renovierung des Turmes (1974).

Wir läuten noch heute mit den Glocken von 1879.

Gerne können Sie unsere Räumlichkeiten auch mieten.